Wann brauche ich ein psychologisches Gutachten?
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Das österreichische Schulsystem legt großen Wert auf Chancengerechtigkeit und Durchlässigkeit. Kinder mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten – sei es eine Schwäche oder eine Störung – werden durch die Schule unterstützt, da das Ziel ist, allen Schülerinnen und Schülern die bestmögliche Förderung zu bieten.
- Warum ist das wichtig?
Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten können die schulische und persönliche Entwicklung stark beeinflussen, bis hin zu einem erhöhten Risiko für Schulabbrüche. Deshalb ist es entscheidend, diese Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und gezielt zu fördern. - Wie wird geholfen?
Die Förderung beginnt so früh wie möglich und richtet sich direkt auf das Lesen und Schreiben. Es wird nicht zwischen diagnostizierten Störungen und allgemeinen Schwierigkeiten unterschieden – alle betroffenen Kinder erhalten Unterstützung im Unterricht. - Rolle der Lehrkräfte:
Lehrkräfte spielen eine wichtige Rolle, da sie frühzeitig erkennen, wo die Probleme liegen, und entsprechende Fördermaßnahmen einleiten. - Weitere Unterstützung:
Zusätzliche Materialien und Hilfestellungen können unter www.schulpsychologie.at/lrs heruntergeladen werden.
So wird sichergestellt, dass alle Kinder die bestmöglichen Chancen auf eine erfolgreiche Bildungslaufbahn haben. (https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben)
Eine klinisch-psychologische Begutachtung ist nur in besonderen Fällen erforderlich.
Das bedeutet:
- Wenn alle anderen Fördermöglichkeiten und Unterstützungsmaßnahmen bereits ausprobiert wurden und diese nicht ausreichend geholfen haben,
- und wenn aufgrund der bestehenden Herausforderungen oder Schwierigkeiten ein erfolgreicher Abschluss nicht möglich erscheint,
- kann ein klinisch-psychologisches Gutachten in Betracht gezogen werden, um die Situation besser zu verstehen und gezielt helfen zu können.
Dieses Gutachten dient dazu, eine fundierte Grundlage für weitere Maßnahmen oder Unterstützungen zu schaffen, wenn andere Wege ausgeschöpft sind. ( BMBWF 2022)